Liebe Bayer-Fans,

als Fanhilfe der aktiven Fanszene haben wir in den letzten Monaten und Jahren schon einige interessante Dinge zu Gesicht bekommen. Diese Winterpause setzt allerdings neue Maßstäbe, die wir euch nicht vorenthalten können!

Zu Beginn der aktuell laufenden Saison spielten wir im Sportpark Husterhöhe in Pirmasens, in der ersten Pokalrunde gegen den SC Hauenstein. Wie bei so gut wie jedem anderen Spiel stellten die Ultras Leverkusen im Gästeblock zwei Vorsänger, die die mitgereisten Bayer-Fans animieren sollten. Im Anschluss an diese Partie erhielten nun beide Vorsänger der Ultras eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, ein lokales Stadionverbot im Sportpark Husterhöhe und dazu noch ein bundesweit gültiges Stadionverbot bis März! Außerdem erhielt einer der beiden zusätzlich ein Bußgeld in Höhe von 823,50€!

Die Begründung hierfür lässt jedem Vollblutfan und jedem Verfechter der Fankultur die Haare zu Berge stehen. Die Stadt Pirmasens kreidet beiden Vorsängern an, dass diese in Ihrer Funktion als Capo den Zaun bestiegen und von dort aus den Block angeheizt haben. Dabei findet die Tatsache, dass sowohl wir selbst im Jahr 2010, als auch andere Szenen im Sportpark Husterhöhe bereits den Gästeblock in Pirmasens besucht und ebenfalls den Zaun bestiegen haben und dass dieses Vorgehen zum Spielalltag in deutschen Fanblöcken gehört keine Beachtung. Hier wird das Hausrecht willkürlich eingesetzt und missbraucht! Vermutlich als Werkzeug für eine Retourkutsche, aufgrund der beim Einlauf gezeigten Tifoshow mit bunten Rauchakzenten. Anders können auch wir uns nicht erklären, warum ausgerechnet unsere Capo’s einer solchen Anzeige ausgesetzt werden, während die Vorsänger anderer Szenen „business as usual“ betreiben und richtigerweise das Stadion ohne Anzeige wieder verlassen können.

Nach Rücksprache mit unseren Anwälten und den Betroffenen haben wir uns dazu entschieden die Strafen zu akzeptieren, da es, wie man sieht, im Rahmen des Hausrechtes durchaus möglich ist auch die absurdesten Dinge unter Strafe zu stellen. Ginge man an dieser Stelle gegen diese Anzeige vor kann man davon ausgehen, dass der Fall unter keinen Umständen vor Ablauf des Stadionverbotes eine rechtliche Klärung finden würde. Darüber hinaus würden die finanziellen Aufwendungen in keinem Verhältnis zu der Strafsumme stehen, sodass es sinnvoll war die schmerzhafte Entscheidung zu treffen, dass man hier schlichtweg den sogenannten Mühlen der „Gerechtigkeit“ zum Opfer fällt.

An dieser Stelle sind alle Bayer 04 Fans gefragt und von uns dazu aufgefordert unseren betroffenen Vorsänger finanziell zu unterstützen! Wir müssen einander stützen und diesem Apparat gemeinsam die Stirn bieten. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Willkür eines Hausherren solch ein massives finanzielles Loch in das Privatleben eines Menschen reißt, die nichts anderes gemacht haben als das was sie jedes Wochenende tun. Nämlich mit dem Rücken zum Spielfeld auf dem Zaun zu stehen, den Block anzuheizen und die Mannschaft bestmöglich zu unterstützen. In solchen Situationen muss die Fanszene zusammenrücken und dieser Ungerechtigkeit gemeinsam entgegentreten. Es darf unter keinen Umständen sein, dass eine Person welche im Sinne der Fanszene und der Mannschaft handelt einem derartigen finanziellen Seitenhieb ausgesetzt ist.

Am Sonntag, beim Heimspiel gegen Berlin werden wir mit entsprechenden Spendendosen am StadionEck stehen und Geld für die entstandene Strafsumme sammeln. Unterstützt uns, damit wir ihm unter die Arme greifen können und ihm zeigen, dass er nicht alleine ist und das wir als Fanszene es nicht zulassen, dass Personen unserer Fanszene willkürlich Schaden nehmen.